Wer eine Werbeagentur sucht, findet schnell: viele bunte Webseiten, große Worte und ziemlich wenig Klarheit. Da ist von "ganzheitlicher Markenkommunikation" die Rede, von "Customer Journeys" und "emotionalen Touchpoints". Aber was steckt wirklich dahinter? Und: Woran erkenne ich, ob eine Agentur ihr Geld wert ist – und wie viel Geld ist das überhaupt?
1. Gute Agenturen reden nicht in Rätseln.
Ein deutliches Zeichen für Qualität: Verständliche Kommunikation. Wer dir schon im Erstgespräch mit Begriffen wie "konsumentenorientierte Brand Awareness entlang der Touchpoints" kommt, will eher Eindruck schinden als helfen. Gute Agenturen übersetzen komplexe Themen so, dass du als Kunde mitdenken und mitentscheiden kannst. Punkt.
2. Eine Agentur ist kein Wunschautomat.
Eine gute Werbeagentur stellt auch mal kritische Fragen. Sie macht nicht alles, was du willst – sondern das, was du brauchst. Manchmal ist das unbequem. Aber genau da trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein Dienstleister, der ja und amen sagt, ist vielleicht nett – aber selten nützlich.
3. Gute Agenturen arbeiten mit dir – nicht nur für dich.
Das Bauchgefühl spielt eine große Rolle. Wer dich versteht, zuhört und dein Projekt mitdenkt, wird dir bessere Ergebnisse liefern. Und: Gute Zusammenarbeit bedeutet auch, dass nicht alles nach dem ersten Gespräch in Stein gemeißelt ist. Veränderung gehört dazu – und Offenheit auf beiden Seiten.
4. Keine versteckten Kosten, keine Luftnummern.
Transparente Angebote und realistische Einschätzungen sind Gold wert. Wenn dir jemand eine komplette Markenentwicklung für 800 Euro verspricht, darfst du skeptisch werden. Genauso bei vagen Aussagen wie "nach Aufwand" ohne jede Eingrenzung. Gute Agenturen machen Preise nachvollziehbar – und erklären dir, was du für dein Geld bekommst.
Was kostet eine gute Werbeagentur denn nun wirklich?
Die Antwort ist: es kommt darauf an – ja, wirklich. Aber hier ein grober Rahmen zur Orientierung – orientiert an typischen Leistungen einer modernen Agentur wie Botschaft.digital:
Leistung | Preisrahmen (netto) |
---|---|
Logoentwicklung | 1.000 – 5.000 € |
Corporate Design (Basis) | 3.000 – 9.000 € |
Webseite (Basis) | 4.000 – 12.000 € |
Webseite mit CMS & individuellen Funktionen | 8.000 – 25.000 € |
individuelle Interface- & App-Lösungen (Basic) | 8.000 - 30.000 € |
Online-Shop (Shopware, WooCommerce etc.) | 12.000 – 30.000 € |
Markenstrategie & Positionierung | 5.000 – 20.000 € |
KI-gestützte Beratung / Automatisierung | 2.000 – 12.000 € |
Monatliche Betreuung (z. B. Social, Ads, SEO) | 800 – 5.000 € |
Natürlich gibt’s Ausreißer – nach oben wie nach unten. Manche Agenturen arbeiten mit Paketpreisen, andere mit Stundensätzen (zwischen 80 € und 150 € sind üblich). Die entscheidende Frage ist aber immer: Was bringt dir die Investition?
5. Woran erkenne ich, ob ich bei der richtigen Agentur bin?
Gute Frage. Und ehrlich gesagt: Das merkst du nicht an der Anzahl der Awards oder dem Sitz in einer hippen Großstadt. Sondern an einfachen Dingen.
Ein kleiner Selbstcheck:
- Fühlst du dich ernst genommen – auch mit vermeintlich „banalen“ Fragen?
- Wird dir zugehört – oder nur auf dich eingeredet?
- Ist dein Ansprechpartner wirklich im Projekt dabei – oder nur im Verkaufsgespräch?
- Gibt’s einen klaren Prozess, aber trotzdem Raum für Anpassung?
- Wirst du beraten oder nur bedient?
Wenn du hier mehrmals mit „ja“ nickst, bist du vermutlich bei einer Agentur gelandet, die zu dir passt. Und das ist wichtiger als jedes Portfolio auf Behance.
6. Warum eine Agentur auch mal „Nein“ sagen sollte
Klingt erstmal unhöflich. Ist aber ein echtes Qualitätsmerkmal. Eine gute Agentur erkennt, wenn ein Wunsch nicht sinnvoll, ein Budget nicht realistisch oder ein Zeitrahmen utopisch ist – und sagt das auch.
„Nein“ heißt dabei nicht „kein Bock“, sondern: „Wir wollen, dass das Ergebnis gut wird.“
Denn: Ein Projekt, bei dem man schon beim Kickoff weiß, dass es an die Wand fährt, hilft niemandem – weder dir noch der Agentur.
Klar ist: Es braucht Mut, um ehrlich zu sein. Aber genau dieser Mut unterscheidet Dienstleister von Partnern.
Und was ist jetzt der Unterschied zwischen Werbeagentur, Digitalagentur und Co.?
Mal ehrlich: Viele Begriffe sind heute Marketing für… na ja, Marketing. Trotzdem gibt’s Unterschiede – zumindest in der Theorie:
- Werbeagentur: Der Klassiker. Oft mit Fokus auf Print, Kampagnen und Markenentwicklung. Heute meist breit aufgestellt – mit Herz für Gestaltung.
- Digitalagentur: Schwerpunkt liegt hier auf Online-Kommunikation: Webseiten, Online-Marketing, Social Media, Tools & Technik.
- eCommerce-Agentur: Spezialisiert auf die Entwicklung, Optimierung und Pflege von Online-Shops – inkl. UX, Schnittstellen, Conversion-Tracking und Skalierung.
- Branding-Agentur: Konzentriert sich auf Markenaufbau, Positionierung, Storytelling, visuelle Identität und Markenführung.
- KI-Agentur: Noch ein relativ neues Feld – hier geht’s um Automatisierung, GPT-basierte Systeme, datengetriebene Beratung und zukunftsorientierte Technologien.
- Lead-Agentur: Übernimmt die strategische Führung und Koordination aller Kommunikationsmaßnahmen – oft bei größeren Unternehmen.
- Full-Service-Agentur: Klingt gut, kann aber alles oder nichts heißen. Entscheidend ist, ob der Service wirklich zu deinem Projekt passt.
Wichtig ist: Nicht der Begriff zählt, sondern das, was die Agentur wirklich leistet – und wie sie es tut. Also frag ruhig nach: „Was macht ihr eigentlich genau – und was nicht?“
Und jetzt?
Eine gute Agentur ist kein Zufallsfund. Sie ist ein Partner auf Augenhöhe, ehrlich in der Beratung und klar im Handwerk. Sie will dich nicht beeindrucken – sondern befähigen. Wenn du gerade überlegst, ob du Unterstützung brauchst, oder du dich fragst, ob wir zueinander passen: Frag uns ruhig. Und keine Sorge – wir sagen auch mal Nein.