Ein Zeichen, das über sich hinauswächst
Wenn eine Stadt wie Neustadt an der Weinstraße zur Bühne für ein Großprojekt wie die Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2027 wird, horchen wir als lokal ansässige Agentur natürlich besonders aufmerksam auf. Schließlich betrifft das nicht nur die Region, in der wir arbeiten – sondern auch Themen, die uns als Gestalter:innen beschäftigen: Wie lässt sich Wandel sichtbar machen? Wie entsteht ein Erscheinungsbild, das über Jahre hinweg trägt – und dabei flexibel bleibt?
Im Magazin PAGE Online wurde kürzlich das visuelle Konzept vorgestellt, das die Hamburger Agentur Karl Anders für die Landesgartenschau entwickelt hat. Ein flexibles Designsystem, das mit der Veranstaltung mitwachsen kann. Grund genug für uns, einen genaueren Blick darauf zu werfen – nicht nur als Kreative, sondern auch als Neustadter:innen mit gestalterischem Interesse an unserer Stadt.
Design zum Mitwachsen – im besten Sinne
Was auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als konsequent gedachte Markenidee. Das Logo der Landesgartenschau 2027 ist kein starres Zeichen, sondern ein dynamisches System. Es kann wachsen, sich verzweigen, kompakt sein oder weitläufig. Es passt sich der Umgebung an – so, wie sich die Landesgartenschau auch in den städtischen Raum und die gesellschaftliche Diskussion einfügen will.
Gestaltung wird hier nicht als fertiges Produkt verstanden, sondern als Prozess, der sich über die Dauer eines Projekts hinweg entwickelt. Das passt zu einem Ansatz, mit dem wir uns bei Botschaft.digital intensiv beschäftigen: Fluid Branding.
Dabei geht es um Markenidentitäten, die sich verändern dürfen, ohne ihren Kern zu verlieren – anpassungsfähig, skalierbar, beweglich im besten Sinne. Gerade bei kulturellen, kommunalen oder mehrjährigen Projekten ist das ein entscheidender Vorteil: Wer sich im Auftritt flexibel zeigt, bleibt anschlussfähig, glaubwürdig – und visuell relevant.
In diesem Fall wird die Gestaltung zur Übersetzung der inhaltlichen Idee: Wachstum, Veränderung, gesellschaftliche Offenheit. Und das funktioniert hier bemerkenswert gut.
Inspiration aus der direkten Nachbarschaft
Als Agentur in Neustadt an der Weinstraße sehen wir in diesem Auftritt eine spannende Vorlage – auch für andere Akteur:innen in der Region. Denn das, was hier in Zusammenarbeit mit einer Hamburger Agentur entstanden ist, lässt sich durchaus auch im kleineren Maßstab denken und anwenden.
Veränderliche Erscheinungsbilder sind längst nicht mehr nur Großveranstaltungen vorbehalten. Auch Städte, Institutionen, Bildungsprojekte oder Kulturbetriebe profitieren von Gestaltung, die nicht nur schön aussieht, sondern mitwächst. Wichtig ist dabei, die Idee lokal zu verankern – mit Haltung, Substanz und einem offenen Blick für den jeweiligen Kontext.
Was bleibt?
Ein Markenauftritt, der Veränderung nicht nur aushält, sondern aktiv gestaltet.
Ein Erscheinungsbild, das nicht auf einen Moment zielt – sondern auf ein gemeinsames Weiterdenken.
Und ein gutes Beispiel dafür, wie man gestalterisch Haltung zeigt – auch in kommunalen Projekten.
Wir freuen uns, dass so ein Projekt vor unserer Haustür stattfindet – und beobachten gespannt, wie sich das visuelle Konzept der Landesgartenschau 2027 weiterentwickelt.